Show Elemente
BANDONEÓN: typisches Instrument fürden Tango Argentino, stammend aus Europa, genauer gesagt Deutschland, Erzgebirge. Es wurde erfunden in Carlsfeld, nicht wie so oft behauptet wird, in Krefeld. Herr Band aus Krefeld war zwar Handelsreisender und gab dem Instrument seinen Namen, hat es aber keinesfalls erfunden. Die berühmten Exemplare „ELA“ und „AA“ stammen aus den Bandonionfabriken Arnold (Alfred Arnold |AA und Ernst Louis Arnold | ELA). Carlsfeld veranstaltet jährlich ein sehr interessantes und einmaliges Bandonionfestival.
BOLEADORAS: In Stierhoden eingewickelte Steine/Hölzer/Kugeln. Die Boleadoras waren ursprünglich Waffe der Indianer. Zum Kampf und Totschlagen genutzt, zum Viehfang als Lasso eingesetzt waren die Indianer sehr kompetente Nutzer dieser Waffe. Der Gaucho hat sich später diese Fertigkeit abgeschaut. Luis Pereyra nutzt diese originalen Boleadoras als Perkussionsinstrument. ganz im Sinne des Erfinders der Boleadoras als Instrument in der Kunst: In den 40er Jahren, inspiriert aus amerikanischen Hoolywood Filmen hat der Choreograph und Meister Santiago Ayala El Chúcaro die Boleadoras eingesetzt als Perkussionsinstrument. Zu seinem Entsetzen wurde diese Idee aufgeriffen und immer mehr zum zirkensen Auftritt frisiert, bis hin zu grotesken Aufführungen mit kleinen Silikonkugeln, eingebunden mit Silberfransen und Lichteffekten. Luis Pereyra und Santiago Ayala El Chucaro haben viele Jahre zusammen gearbeitet und waren lange befreundet. Ihm, dem großen Meister, ist die Boleadora Nummer von Luis Pereyra gewidmet.
BOMBO: Holztrommeln hergestellt aus massiven Teilen des Baumstumpfes des Ceibo, Algarrobo Blanco. Die bekanntesten Luthiers für Bombos sind Mario Paz, El Indio Froilan, Churo Castillo. Sie alle sind ansässig in Santiago und arbeiten auf „patios“ mitten im Trockenbusch. Die Instrumente von Mario Paz zählen zu den erlesenen Instrumenten, er selber zu den distinguierten Luthiers. Sein Bewußtsein für die Natur ist vorbildlich: jeden Baum den er fällt, ersetzt er durch einen neu gepflanzten. Die Werkstatt der meist populären Instrumente von Indio Froilan Gonzales liegt inzwischen statt mitten im Busch am Stadtrand der Stadt Santiago. Der Zuwachs der Stadt hat die komplette umliegende Natur regelrecht weggefressen. Sie bleibt der „patio des Indio Froilan“ als kleine Insel mitten in der Stadt sozusagen als Erinnerung an frühere Zeiten. Gute Bombos sind sehr teuer, aus langsam gewachsenen Bäumen mit natürlich getrocknetem Holz und Leder von wilden freilebenden Ziegen. Günstige Instrumente nutzen Zuchthölzer und Zuchttiere zur Produktion.
CANCIÓN: Lied
CHACARERA: sehr rhythmische agile Musik aus Santiago del Estero. Chacarera, Chacarera Doble, Chacarera trunca.
CHAMAME: Paartanz aus dem Litoral. Einer der Einflüsse/Vorläufer des Tango Argentino.
CHASCHAS: Perkussives Instrument aus Ziegenhufen
CHARANGO: ein kleines Instrument. Manche denken es sei eine Ukulele, aber dieses Instrument heisst Charango. Früher wurde es angefertigt aus dem Panzer des Gürteltiers. Das ist heute natürlich verboten und das Instrument wird hergestellt aus Holz
CAJA: Eine kleine Handtrommel
CUECA: Ein agiler Tanz im Rhythmus der Zamba, aber vitaler und auch rhythmischer.
SACHA BOMBO: Eine mittelgrosse Buschtrommel
CAJON Peruano: Wie der Name sagt, kommt er aus Pero. Heute kennen wir ihn aus dem Flamenco. Der Cajón Peruano war ursprünglich eine aufrecht gestellte Obstkiste, gespielt von den Schwarzen.
GATO: Rhythmischer Tanz, der Chacarera sehr ähnlich. Wem die Rhythmen nicht vertraut sind, kann Chacarera und Gato nicht auseinander halten. Wer natürlich um Rhythmus und Musik weiss hört den Unterschied.
GUITARRA CRIOLLA: Kreole Gitarre
MILONGA: Hier handelt es sich um einen agilen Rhythmus, mit Wurzeln in der scharzen afroamerikanischen Musik. Dieser Rhythmus ist eng verwand zum Tango Argentino aber keinesfalls gleich. Ursprünglich war der Rhythmus der Milonga gediegen. Er entstand als Musik und wurde erst später Tanz und damit agiler. In seiner ursprünglichen Form diente der Milongarhythmus als Basis für den Gesang von Payadores, wie zum Beispiel Gabino Ezeiza. Sie reisten von Dorf zu Dorf, oder Hütte nach Hütte und trugen Neuigkeiten mit ihrer Gitarre und Stimme vor. Nicht selten war dieser Gesang politisch, sozialkritisch, provokativ – zumindest aber inhaltlich informativ. In Reimform wurden Nachrichten in Verse übertragen, aus dem Stegreif, improvisiert.
MILONGA SUREÑA: Milonga des Süden. Sie ist eine deutlich langsame Musik mit Milongarhythmus. In der Regel wird diese Musik von Gitarrenspielern gespielt. Sie ist der Pampa zuzuordnen. Der Weite und Einsamkeit des Landes.
MILONGA DE LA CIUDAD: Milonga der Stadt. Hier handelt es sich um eine sehr rhythmisch agile Musik die in der Regel getanzt wird.
MILONGUEAR: Tanzen gehen, ausgehen zum Tanz, Tango tanzen gehen.
MALAMBO: Das Steppen der argentinischen Männer. Hier werden alle Seiten des Schuhs zum Steppen genutzt. Das ist einmalig.
PAÑUELO: Taschentüchlein
TANGO ARGENTINO: Der Tango Argentino ist Teil der Folklore Argentiniens und drückt sich aus in Musik, Poesie/Gesang und Tanz. Er ist urbane Kultur und der Metropole Buenos Aires zuzuordnen. Mit seiner über einhundert Jahre alten Entstehungsgeschichte am Rio de La Plata blickt er auf eine sehr interessante Geschichte zurück mit Einflüssen sowohl aus dem Landesinnern Argentiniens, der schwarzen Sklaven, der Gauchos und europäischen Einwanderer. Einst als Prostituiertentanz abgetan entwickelt der Tango Argentino sich schliesslich zu einem gesellschaftlich anerkannten Tanz. Das wichtigste Instrument im Tango ist das Bandoneón (siehe unten). Einer seiner wichtigsten Vertreter im Bereich der Musik ist Astor Piazzolla, weltweit bekannt. In Argentinien zählen zu den großen Bandoneonisten außerdem Aníbal Troilo, Leopoldo Federico, Pepe José Libertella. Der Tango Argentino erlebte eine goldene Zeit den 40er Jahren mit einer sehr interessanten Produktion von Musik und Orchestern. In den 60er und 70er Jahren bricht der Tango Argentino ein, gelangt fast in Vergessenheit. Die Revue „Tango Argentino“ von Segovia und Orezzolli trott einen weltweiten Erfolg und boom los. Die Erfolgsmaschine Tango ist angeworfen. Weltweit verbreitet sich der Wunsch, diese Kultur zu tanzen, zu singen, zu musizieren. Der Tango Argentino lebt jedoch von seiner Verbundenheit an seine argentinischen Wurzeln. Aus seinem Land und sozialen Umfeld losgelöst trägt er zwar weiterhin seinen Namen, verändert sich aber und verliert das „Argentinische“ und Typische. Es entstehen ganz eigene Tangoformen. Der Finnische Tango ist hier ein gutes Beispiel. Hier wird er korrekter Weise auch konsequent finnisch genannt. Tango Argentino leidet heute an der Globalisierung, wegen der Verwässerung seiner Essenz und an der großen Vermarktung. Weltmeisterschaften nehmen ihm das populäre und die Kunst an sich und zwingen diesen ursprünglich freien improvisiert getanzten, vom Mann geführten Tanz in ein Korsett von standartisierten Formen und Normen. Seit vielen Jahren gibt es kaum Neukompositionen. Ein Manko, dass die Entwicklung des Tango bremst. In der Folklore verhält es sich anders. Hier wreden hunderte Titel pro Jahr neu komponiert und entwickeln sich zu aktuellen Hits.
VALS CRIOLLO: Kreoler Walzer
VIDALA: Die Vidala ist dem Fado aus Portugal sehr ähnlich, dem Blues der Schwarzen und den Balladen der Franzosen.
ZAMBA: Einer der sinnlichsten Tänze ist die Zamba. Mit Hilfe von zwei Tüchlein tanzen Mann und Frau zusammen. Wie Atahualpa Yupanqui sagt: rein und ohne Hintergedanken. Ohne sich zu berühren, nur mit den Blicken und den Tüchern die fliegen wie zwei Taubenflügel im Wind tanzen Mann und Frau den Liebestanz eines Mäadchens und eines Jungen.